Drei Fragen an die Bürgermeisterin zur Amtshalbzeit

Mindy Konwitschny

17. August 2023

Du hast mitten im ersten Corona Lockdown das Rathaus übernommen. Was war dabei die größte Herausforderung?

Trotz allen Auflagen voll und ganz für unsere Bürger:innen, Vereine und Einrichtungen da zu sein. Und dies mit einem über die Jahre geschwundenem Mitarbeiterstamm im Rathaus. Die größte Herausforderung war trotz der vielen Zusatzaufgaben durch Covid-19 die Stelle der Geschäftsleitung, die der Bauamtsleitung und dreizehn weitere Stellen mit guten, engagierten Menschen zu besetzen. Dies ist mir gemeinsam mit den verbliebenen Mitarbeitenden gelungen, die gerade in dieser Phase einen enormen Einsatz für unseren Ort gebracht haben. Inzwischen haben wir vieles aufgeholt, was vor Corona aufgrund von Personalmangel nicht erledigt werden konnte. Jetzt ist unser Rathaus wieder gut besetzt und auch technisch modernisiert.

Was waren die größten Projekte in Deinen ersten drei Jahren als Bürgermeisterin, auf was bist Du besonders stolz?

Das es mir gelungen ist, endlich unsere Kinderbetreuungssituation durch mehr Kita- Plätze und Springerpool so gut aufzustellen, dass wir seit dem Betreuungsjahr 20/21 allen Kindern einen Betreuungsplatz anbieten können, die bis zum Herbst durch ihren Geburtstag einen Anspruch haben. Das ist nicht nur für unsere Kinder toll, sondern gerade für ihre Eltern, die dadurch mehr Planungssicherheit für Job und Familie bekommen. Die größten Projekte sind klar die Energiewende und die Modernisierung unserer Infrastruktur. Mit der Windenergie sind wir bei Ersterem schon gut weitergekommen, wie Sie weiter hinten lesen können. Der Modulbau an der Erich Kästner Grund- und Mittelschule, die Sanierung der Alten Apotheke mit Aufbau des Familienzentrums aber auch der Liftanbau beim Seniorenzentrum waren und sind wichtige Projekte für Alt und Jung. Diese Infrastrukturmaßnahmen brachten zwar einige Hürden mit sich, doch jetzt können wir uns auf sie freuen.

Was sind Deine Ziele für die nächsten drei Jahre?

Unsere Bürgerbeteiligung noch mehr zu intensivieren. Vieles ist von mir eingeführt worden und soll bitte gerne von unseren Bürger:innen genutzt werden. So gibt es jetzt zum Beispiel extra Informationsabende für alle Bürger:innen bei Bebauungsplanaufstellungen oder bei Wasserleitungsausbauten usw. Wir haben die Kindersprechstunde eingeführt und richten regelmäßig Treffen für Eltern-Kinder und Vereine zur Mitgestaltung unseres Bildungscampus aus. Unsere Arbeitskreise haben neu einen regelmäßigen Jourfix mit mir und haben ein direktes Antragsrecht im Gemeinderat erhalten. Alle Bürger:innen können über die neu eingeführte democy-App über verschiedene Themen der Gemeinde abstimmen oder eigene Themen einbringen. Viele machen schon mit, ich würde mich freuen, wenn noch mehr Bürger:innen unsere Gemeinde mitgestalten. Bei der Energiewende forciere ich gerade die Wärmewende. Hier arbeite ich eng mit unseren Nachbargemeinden und mit unserem AK-Energie und Umwelt zusammen. Bei unseren Infrastrukturprojekten steht der Anbau unseres Gymnasiums bzw. die Sanierung der Erich Kästner Grund und Mittelschule und die Stärkung unserer Gemeinde mit besserer Verkehrsinfrastruktur und neuen Angeboten als Wirtschaftsstandort im Fokus. Letztere sind alles Generationenprojekte, die wir gemeinsam angehen und Schritt für Schritt realisieren. Hier gilt es weiterhin keine Zeit zu verlieren.

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