Arbeiten am und im Seniorenzentrum Wohnen am Schlossanger

19. März 2025

Am Wohnen am Schlossanger wird viel gearbeitet: Zuerst wurde der zweite Aufzug nachträglich auf der Nordseite angebaut, da beim Bau auf ihn wegen Kostengründen verzichtet wurde. Anschließend musste mit den Arbeiten auf dem undichten Flachdach begonnen werden. Hinzu kam noch das schwere Unwetter am Leahats-Freitag 2024, das die Tiefgarage sowie den Keller überschwemmte und eine Sanierung notwendig machte. Wir hoffen, dass die Arbeiten im Zeitplan bleiben und die Bewohner und Nutzer der Kellerräume mit der Situation umgehen können.

Aber nicht nur äußerlich wird am Wohnen am Schlossanger gearbeitet, sondern auch im Inneren, dem Finanziellen. Im Geschäftsjahr 2023/24 erwirtschaftete das Seniorenzentrum ein Defizit von 1,4 Millionen Euro, das von der Gemeindekasse getragen werden musste. Das war zu viel für die Gemeinde. Seit der Gründung war dem Gemeinderat bewusst, dass die Einrichtung keinen Gewinn abwerfen und dass man ein gewisses Defizit mit Steuergeldern auffangen muss. Jedoch ist es nicht mehr verhältnismäßig, wenn für 70 Senioren 1,4 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Zum Vergleich: Für die gesamte Kinderbetreuung entsteht ein Defizit von ungefähr 3 Millionen Euro. Doch woher kommen die roten Zahlen?

Erstens sind die Personalkosten nach den letzten Tarifverhandlungen enorm gestiegen. Altenpfleger leisten einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft und das muss entlohnt werden, weshalb die SPD die Erhöhungen im Gemeinderat mittrug. Sie war auch notwendig, um das Personal zu halten und teure Zeitarbeitskräfte zu vermeiden. Apropos Zeitarbeitskräfte, der zweite Grund für die roten Zahlen war die vermehrte Einstellung von Zeitarbeitskräften aufgrund von Personalmangel. Die kurzfristig verfügbaren Kräfte sind sehr teuer im Vergleich zu Festangestellten. Drittens wurde jahrelang keine Anpassung auf der Einnahmenseite getätigt. Zum einen wurde der Investitionskostenzuschuss trotz getätigter Investitionen nicht angepasst, zum anderen wurden in einigen Jahren keine Verhandlungen zur Erhöhung der Pflegesätze gemacht. Dies ließ sich in späteren Verhandlungen nicht mehr aufholen und so liegt das Wohnen am Schlossanger preislich sehr niedrig.

Was kann die Gemeinde also nun tun und was hat sie bereits gemacht? Erstens wurden erfolgreich Pfleger eingestellt, sodass man die teure Zeitarbeit reduzieren konnte. Zweitens wurde der Investitionskostenzuschuss nach oben angepasst und in den kommenden Pflegesatzverhandlungen wollen wir stark erhöhen. Statt kontinuierlich kommt die Erhöhung nun geballt. Wir sind uns bewusst, dass dies eine stärkere finanzielle Belastung für die Bewohner und ihre Angehörigen bedeutet. Sie zeigen Verständnis für die Situation, da eine Steigerung der Einnahmen unumgänglich ist und unser Seniorenzentrum trotzdem recht günstig und qualitativ bleibt. Drittens konnten wir zum Februar Herrn Kraller-Schlecht als neuen Geschäftsführer einstellen und trauen ihm zu, das Seniorenzentrum wieder auf gesunde Beine zu stellen. Viertens arbeitet Herr Kraller-Schlecht an einer Effizienzsteigerung im gesamten Haus, um das Defizit weiter zu senken.

Auch wenn viel am und im Seniorenzentrum gearbeitet wird, sind wir optimistisch, dass sich die Situation weiter entspannt und wir in absehbarer Zeit die schwarzen Zahlen erreichen. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten, die diese Situation aushalten und an der Lösung arbeiten. Insbesondere gilt unser Dank unserer Bürgermeisterin, die neben dem Tagesgeschäft eines Rathauses das Wohnen am Schlossanger zusammenhielt und Profi für Seniorenzentren nun ist!

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