Große finanzielle Herausforderungen für die Gemeinde

07. Januar 2025

Die finanziellen Herausforderungen für unsere Gemeinde sind immens. Wir stehen vor einer Vielzahl dringender Projekte und Belastungen, die wir bewältigen müssen: Zum einen gleichen wir ein großes Defizit am Wohnkomplex „Wohnen am Schlossanger“ aus, während dort gleichzeitig Dach und Keller saniert werden müssen. Ebenso ist eine Sanierung des Bauhofs erforderlich, und die Fertigstellung der Mehrzweckhalle steht kurz bevor. Zusätzlich müssen wir uns auf den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026 vorbereiten, indem wir dringend benötigte Betreuungsplätze schaffen. Dafür entsteht auf dem Gelände der alten Feuerwehr Siegertsbrunn ein neues Kinderhaus. Darüber hinaus wird das Gymnasium erweitert, wobei auch ein Proberaum für unsere Musikvereine eingeplant ist.

Erhöhte Kreisumlage und niedrige Gewerbesteuereinnahmen

Gleichzeitig sehen wir einer Erhöhung der Kreisumlage auf 51,8 % im Jahr 2025 entgegen. Auf der Einnahmenseite ist die Situation ebenfalls angespannt: Für 2024 konnten wir lediglich 8,9 Millionen Euro an Gewerbesteuereinnahmen einplanen – ein Wert, der uns im Landkreis weiterhin am unteren Ende der Skala positioniert.

Lösung: Neues Wohn- und Gewerbegebiet am Hirschwinkel

Um diese Belastungen und die anstehenden Investitionen stemmen zu können, braucht Höhenkirchen-Siegertsbrunn dauerhaft höhere Einnahmen – vor allem durch gesteigerte Gewerbesteuern. Aus diesem Grund hat der Gemeinderat zusammen mit unserer Bürgermeisterin Mindy Konwitschny ein neues Wohn- und Gewerbegebiet am Hirschwinkel ins Leben gerufen. Am 30. November 2023 wurde der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungs- und den Flächennutzungsplan gefasst.

Fortschritte und Konzeptplanung

Seitdem wurden zwei gut besuchte Informationsveranstaltungen für Bürgerinnen und Bürger durchgeführt. Zudem hat die CIMA Beratungs-Management GmbH, die den Prozess begleitet, eine umfassende Markt- und Standortanalyse erstellt. Auf Basis dieser Ergebnisse liegt nun eine fortgeschrittene Konzeptplanung vor:

Das rund sechs Hektar große Areal wird im südlichen Drittel, entlang der Konzeller Straße, mit Geschosswohnungen bebaut. Nördlich daran schließt sich das Gewerbegebiet an. Zwischen den beiden Bereichen sind Grünflächen, eine Kindertagesstätte und Gastronomie vorgesehen. Die Erschließung erfolgt über eine geschwungene Verbindungsstraße in Ost-West-Richtung durch das Gewerbegebiet sowie zwei Stichstraßen ins Wohngebiet.

Geplante Nutzung: Wohnraum und Gewerbe

Das Wohngebiet soll dringend benötigten Wohnraum für unterschiedliche Zielgruppen schaffen: 1- bis 4-Zimmer-Wohnungen für Familien, Studierende, Auszubildende und Seniorinnen und Senioren. Für das Gewerbe ist geplant, einen großen Investor für eine Fläche von etwa 20.000 m² zu gewinnen, beispielsweise zur Vermietung von Büroflächen. Der verbleibende Gewerbebereich soll auf vier bis sechs kleinere Einzelbetriebe verteilt werden. Industriebetriebe, lautes oder verschmutzendes Gewerbe sowie Logistikzentren sind ausdrücklich ausgeschlossen. Die Planung des Bebauungsplans könnte in Zusammenarbeit mit Investoren und Betrieben erfolgen, wobei Bürgerinnen und Bürger auch weiterhin ihre Ideen und Anregungen einbringen können.

Nachhaltigkeit und moderne Standards

Besonderen Wert legt die Gemeinde auf Nachhaltigkeit und Verträglichkeit des neuen Gebiets. Die großzügig angelegten Grünzüge ziehen sich durch das gesamte Areal und sollen als Verlängerung des bestehenden Cheroy-Parks Aufenthaltsqualität schaffen – mit Möglichkeiten für entspannte Mittagspausen in Kombination mit Gastronomie. Gleichzeitig dienen sie als Immissionsschutz, auch wenn im Gewerbegebiet weder lautes noch belastendes Gewerbe vorgesehen ist. Moderne Standards wie Photovoltaikanlagen, Wasserspeicher und -rückgewinnung sowie Fassadenbegrünung sind fest eingeplant.

Inspiration und Details der Gestaltung

Für die Gestaltung des Wohngebiets ließ sich der Gemeinderat von den Konzepten in Weyarn inspirieren, wo geschwungene Wege und gedrehte Häuser einen dörflichen Charakter bewahren. Auf Vorschlag der SPD-Fraktion wurde die Straße im Wohngebiet in zwei Stichstraßen aufgeteilt, sodass dort nur Anliegerverkehr herrscht. Für Fußgänger und Radfahrer sind zusätzliche Wege durch die Grünzüge vorgesehen, die – im Idealfall – künftig auch an ein geplantes Naturbad anschließen könnten.

Fazit: Ein nachhaltiges Projekt für die Zukunft der Gemeinde

Das neue Wohn- und Gewerbegebiet am Hirschwinkel steht damit für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Entwicklung, die sowohl dringend benötigten Wohnraum als auch zusätzliche Steuereinnahmen für unsere Gemeinde schafft.

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